
Schwetzingen. Am vergangenen Samstag verwandelte sich das Schwetzinger SPD-Bürgerzentrum in der Maximilianstraße 5 in ein buntes Tauschparadies. Landtagsvizepräsident Daniel Born (SPD) hatte zu einer neuen Auflage seiner Kleidertauschparty eingeladen und bei seinen zahlreichen Gästen für beste Stimmung und prall gefüllte Taschen gesorgt. Bereits kurz vor dem offiziellen Start füllte sich das Bürgerzentrum mit einem fröhlichen Gewusel aus Besucherinnen und Besuchern, die gekommen waren, um ihre ungenutzten, aber gut erhaltenen Kleidungsstücke gegen neue Lieblingsstücke zu tauschen und nette Gespräche über Mode und mehr zu führen.
Neben der Freude am Stöbern und Tauschen stand vor allem der nachhaltige Umgang mit Kleidung im Mittelpunkt der Veranstaltung. SPD-Politiker Born, der selbst ein paar Schätze zum Tausch mitgebracht hatte, betonte: „Das Kleiderschrankkarussell macht nicht nur Riesenspaß. Tauschen statt kaufen spart Geld und wertvolle Ressourcen. Wir leben in einer Überflussgesellschaft, in der rund ein Viertel der Kleidung, die gekauft wird, nie getragen wird. Jedes Jahr werden fast 6 Millionen Tonnen Textilien entsorgt, das sind in Europa rund 11 Kilogramm pro Person. Und weltweit wird jede Sekunde eine Lastwagenladung Textilien deponiert oder verbrannt. Da besteht dringender Handlungsbedarf“, mahnt der hiesige Abgeordnete.
Zwischen 2000 und 2015 hat sich die weltweite Textilproduktion fast verdoppelt. Bis 2030 wird der Verbrauch von Bekleidung und Schuhen voraussichtlich um 63 % auf 102 Millionen Tonnen steigen. Fast Fashion führt dazu, dass Kleidung immer kürzer getragen und schneller entsorgt wird. Obwohl die Preise gesunken sind, sind die Ausgaben gestiegen – ein Beleg für den Überkonsum. Die weiter steigende Nachfrage belastet auch das Klima. „Zehn Prozent der globalen CO-Emissionen stehen mit der Textilindustrie in Verbindung, mehr als das, was auf die Konten von Flugverkehr und Schifffahrt gehen,“ so der Schwetzinger Landtagsabgeordnete.
Bis 2030 müssen laut EU-Textilverordnung alle Textilien recyclingfähig sein, was die Dringlichkeit solcher Initiativen, wie sie der Landtagsvizepräsident bereits zum zweiten Mal ergreift, unterstreicht. Für Born leitet sich die Bedeutung seiner Kleidertauschparty aber nicht nur aus der ökologischen Dimension ab. Er hebt auch die soziale Bedeutung hervor: „Wie bei jeder gelungenen Party geht es auch um Austausch und Begegnung. Das ist mir wichtig, weil es die Gemeinschaft in unserem Wahlkreis stärkt.“
Die Rückmeldungen der Gäste gaben dem Parlamentarier, der den Wahlkreis seit 2016 in Stuttgart vertritt, recht. Anna Abraham, frisch gewählte Stadträtin der SPD in Schwetzingen, war unter den Gästen und lobte das Konzept: „Die Kleidertauschparty ist eine wunderbare Möglichkeit, nicht mehr gebrauchte Kleidung sinnvoll weiterzugeben und neue Outfits zu entdecken. Und die Atmosphäre hier zeigt: Tauschen macht glücklich.“
Deshalb soll die Erfolgsgeschichte der Kleidertauschparty weitergehen. „Tausch und Plausch sind die perfekte Mischung. Wir alle können dazu beitragen, die Welt ein Stück nachhaltiger zu machen. Und wo macht das so viel Spaß wie auf einer Kleidertauschparty, bei einer tollen Auswahl von Kleidungsstücken mit Geschichte, einem Gläschen Sekt und guten Gesprächen?“ fragte Born und freute sich bereits auf die nächste Ausgabe des Events. Eine Vorfreude, die auch Robin Pitsch, SPD-Fraktionsvorsitzender in Schwetzingen, teilt: „Mit dieser besonderen Party wurde in unserem Bürgerzentrum nicht nur Kleidung getauscht, sondern auch die Freude an Nachhaltigkeit und Gemeinschaft.“