Von der Kita in den Plenarsaal: Daniel Born öffnet Landtag für Erzieherinnen

Veröffentlicht am 17.05.2023 in Veranstaltungen

Hockenheim/Stuttgart. Angekommen in Stuttgart eroberten über 30 Erzieherinnen, Tagesmütter und Frühpädagoginnen den Plenarsaal des Landtags. „Hier im Herzen der Demokratie sollen alle Berufe vertreten sein. Aber ganz ehrlich: So viel Kompetenz aus der frühkindlichen Bildung hier versammelt zu wissen, dass ist richtig stark“, begrüßte Landtagsvizepräsident Daniel Born die Demokratietour-Teilnehmerinnen aus seinem Wahlkreis. Born machte seine Gäste dann zunächst mit der Architektursprache des Landtagsgebäudes vertraut. Die zurückhaltende Bauweise sei durchaus beabsichtigt: Der von Horst Linde konzipierte Entwurf stehe mit seiner Glasfront symbolisch für Transparenz und die Durchschaubarkeit gehöre zur Identität unserer Demokratie. Im Mittelpunkt stand aber das Fachgespräch, bei dem Born den Expertinnen in Sachen Kinderbetreuung und früher Bildung Rede und Antwort stand.

Zwei Stunden nahm sich der Schwetzinger Abgeordnete Zeit, um sich über die aktuellen Herausforderungen in den Kindertageseinrichtungen und in der Kindertagespflege mit den pädagogischen Fachkräften auszutauschen. Zu besprechen gab es genug und einmal mehr stand der Fachkraftmangel im Mittelpunkt. Dabei ging es nicht nur darum, wie Fachkräfte für die Einrichtungen und die Tagespflege gewonnen werden können, sondern auch darum, wie angesichts fehlenden Personals die Qualitätsentwicklung nicht durch Absenkung von Qualitätsstandards gefährdet wird. So hält beispielsweise nicht nur Cornelia Münzer, Leiterin des Friedrich-Fröbel-Kindergartens in Hockenheim die Option, bis zu zwei Kinder mehr pro Gruppe aufnehmen zu dürfen, für eine Notfallmaßnahme, die Bildungsqualität gefährdet: „Standards abzusenken ist das Gegenteil dessen, was wir brauchen. Für gute Bildung und individuelle Förderung sind 25 Kinder pro Gruppe schon zu viel.“

Born, der sich seit 2016 auf Landesebene intensiv mit Bildungspolitik beschäftigt, will verhindern, dass sich aus einer Fortschreibung von Notfallmaßnahmen eine schleichende Entwicklung hin zu dauerhaften Qualitätseinbußen ergibt. „SOS-Maßnahmen müssen in jedem Fall zeitlich begrenzt und mit einer klaren Zukunftsperspektive für die Kitas verbunden werden. Das gelingt uns mit einem Kita-Gipfel“, ist Born überzeugt und setzt sich damit dafür ein, alle Akteure der frühkindlichen Bildung an einen Tisch zu holen: „Noch immer ist nicht überall angekommen, welch immense Bedeutung qualitativ hochwertige Betreuung und Bildung für Kinder schon vor dem Schuleintritt hat.

Tagespflegestellen und Kitas sind Orte des sozialen Lernens, der gesellschaftlichen Integration und Lern- und Erfahrungsräume für unsere Demokratie. In unseren Bildungseinrichtungen kommen alle Kinder zusammen und das macht sie zu zentralen Orten der Inklusion. Hier besteht eine besondere Chance, ein Verständnis für Vielfältigkeit und gesellschaftliches Miteinander zu entwickeln, das zur Basis unserer Demokratie gehört.“ Damit für alle Kinder gleichermaßen der Zugang zu früher Bildung gewährleistet sei, seien massive Investitionen notwendig. Diese müsse vor allem das Land schultern, um weitere Belastungen für Träger und Kommunen zu vermeiden. Born erläuterte an dieser Stelle seine Forderung an das Land, mehr Verantwortung zu übernehmen, um den Einflussfaktor Zufall in der frühen Bildung zu reduzieren. „Es darf eben kein Zufall sein, ob eine Familie eine Tagespflegestelle oder einen Kita-Platz für ihr Kind findet, ob es der Ganztagesplatz ist, den die Eltern brauchen, ob diese Kita gut ausgestattet ist oder nicht“, so Born. Iris Schlampp, stellvertretende Leiterin des Hockenheimer Südstadtkindergartens, hört es gerne: „Wir dürfen Kinder nicht in erster Linie als Kostenfaktor betrachten. Investitionen in Kitas sind Investitionen in die Zukunft“, ist sie überzeugt.

Nach dem Gespräch mit dem Schwetzinger Abgeordneten Born und dem gemeinsamen Mittagessen stand schon der nächste Programmpunkt von Borns Demokratietour an: Die Führung durch die Dauerausstellung des Lern- und Gedenkortes „Hotel Silber“ verdeutlichte den Besuchern den engen Zusammenhang zwischen Erinnerung und Demokratie. Das Gebäude wurde zuerst von der regulären württembergischen Polizei und dann in den dunkelsten Zeiten als Gestapo-Zentrale samt Folterkeller genutzt. Die Ausstellung lädt dazu ein, sich mit dem Handeln und Selbstverständnis von Polizisten in Diktatur und Demokratie auseinanderzusetzen. „Ich fand die Eindrücke der Tour und besonders das politische, aber auch sehr persönliche Gespräch mit Herrn Born besonders wertvoll. Dass er sich so viel Zeit für uns genommen hat, hat mich beeindruckt – der Tag in Stuttgart war wirklich gelebte Demokratiebildung“, so Dr. Johanna Bethge, Gymnasiallehrerin für Deutsch und Geschichte.

Zum Tagesausklang stand mit dem Sektempfang auf der Dachterrasse der SPD-Fraktion ein letzter Höhepunkt an. „Ich bin begeistert“, resümiert Birgit Brombacher, Leiterin des evangelischen Kindergartens Heiligenhag in Brühl, und meint damit nicht nur den fantastischen Rundblick vom Schlossplatz bis zum Schlossgarten. „Das war ein tolles Programm. Vor allem der Austausch mit Herrn Born war wertvoll. Wann hat man schon die Möglichkeit, sich so vertieft mit einem Bildungspolitiker auszutauschen, der außerdem Vizepräsident des Landtags ist?“ Die Antwort darauf konnte Borns Büroleiter Christian Soeder direkt geben: Im Oktober sei die nächste Demokratietour für interessierte Bürger aus Borns Wahlkreis geplant. Wer gerne mitfahren möchte, kann sich ab sofort mit einer E-Mail an demokratietour@daniel-born.de vormerken lassen.

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