Was tun gegen Hass und Hetze?

Veröffentlicht am 18.02.2017 in Ortsverein

Otto Wels (1932)

Otto-Wels-Kreativwettbewerb für Jugendliche der SPD-Bundestagsfraktion

Die SPD-Bundestagsfraktion schreibt mit dem Otto-Wels-Preis einen Kreativwettbewerb für Jugendliche aus. Das diesjährige Thema ist: „Miteinander statt Ausgrenzung“. Den Gewinnerinnen und Gewinnern winken Geldpreise und eine Einladung nach Berlin. Der SPD Ortsverein Mühlhausen-Rettigheim-Tairnbach weist, zusammen mit dem örtlichen SPD-Bundestagsabgeordneten Lars Castellucci, auf diesen Wettbewerb hin. Wir hoffen, dass auch einige Bewerbungen aus unserer Gemeinde eingehen.

In der Beschreibung zum Wettbewerb heißt es: „Solidarität, Respekt vor der Meinung anderer und Achtung der Menschenwürde – all das sind Werte, auf denen das friedliche Zusammenleben in unserer Gesellschaft beruht. Doch in letzter Zeit scheinen diese Werte im öffentlichen Diskurs und in den sozialen Medien immer öfter in den Hintergrund zu rücken.“ Diese Beschreibung passt genau auf die ersten Worte unseres neuen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier. In gelöster und euphorischer Runde, war beim Monatstreff vergangenen Dienstag, natürlich auch die Wahl des neuen Bundespräsidenten ein Thema. Der neue Vorsitzende Holger Schröder wies darauf hin, dass genau zum oben beschriebenen Diskurs auch Steinmeier in seiner Rede passende Worte fand. So führte er aus, dass „der Anspruch, Fakt und Lüge zu unterscheiden“ weiterhin Geltung besitzen müsse. Das Vertrauen in die eigene Urteilskraft seien das stolze Privileg eines jeden Bürgers, und auch Voraussetzung von Demokratie. Genau diese Werte möchte auch der „Otto-Wels-Kreativwettbewerb“ befördern und unterstützen!

Was möchte der Wettbewerb genau?

Mit dem Wettbewerb zum „Otto-Wels-Preis für Demokratie 2017“ möchte der SPD Ortsverein Mühlhausen-Rettigheim-Tairnbach junge Menschen zur SPD-Bundestagsfraktion schicken, damit diese dort gemeinsam mit anderen Ideen entwickeln, wie gesellschaftlicher Zusammenhalt gestärkt werden kann. Gerade für die junge Generation besteht hier die Chance, das gesellschaftliche Leben und den Umgang miteinander mitzugestalten.

Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 16 und 20 Jahren wählen zwischen drei Wettbewerbsaufgaben aus. Sie können beispielsweise eine Kampagne gegen Hass und Hetze in den sozialen Netzwerken entwerfen. Die Gestaltung darf dabei kreativ und innovativ sein. Ebenso können sich kleinere Gruppen und Einzelbewerberinnen und -bewerber anmelden.

„Die Gewinnerinnen und Gewinner laden wir im Mai zur Preisverleihung nach Berlin ein“, kündigt Castellucci an. Für die drei besten Arbeiten winken attraktive Preise. Ausschreibung und Teilnahmeformular sind unter www.spdfraktion.de/ottowelspreis zu finden. Einsendeschluss ist der 1. März 2017.

Der SPD Ortsverein Mühlhausen-Rettigheim-Tairnbach hofft, dass sich möglichst viele kreative Köpfe, auch aus unserer Gemeinde, hierfür finden.

Wer war nun Otto Wels?

Seinen bleibenden Platz in der Geschichte unserer Partei und unseres Landes erwarb sich Otto Wels durch die (letzte freie) Rede. Diese hielt er am 23. März 1933 im Reichstag im Namen der SPD-Fraktion und trat damit dem von Hitler vorgelegten, „Ermächtigungsgesetz“ entgegen.

Er tat das in einer Atmosphäre, die ein ausländischer Beobachter, der sich an Ort und Stelle befand, so beschrieb: "Für eine Sekunde verbreitete sich Todesschweigen im Hause, während von draußen die drohenden Sprechchöre der SA hereindrangen. Weiß bis in die Lippen, den Mund zusammengepresst, mit harten Zügen in sichtbarem Bewußtsein der Schwere, des Ernstes und der Gefahr des Augenblicks bestieg Otto Wels langsam die Rednertribüne, den Kopf leicht gesenkt, aber die stämmige Gestalt gestrafft, die Schultern hochgezogen, als ob er in ein Gewehrfeuer hinein schritte."

Das sind die wichtigsten Sätze der Rede, die er dann hielt, und bei der er seinen Blick immer wieder unmittelbar auf Hitler richtete: "Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht!... Noch niemals, seit es einen Deutschen Reichstag gibt, ist die Kontrolle der öffentlichen Angelegenheiten durch die gewählten Vertreter des Volkes in solchem Maße ausgeschaltet worden, wie es jetzt geschieht und wie es durch das neue Ermächtigungsgesetz noch mehr geschehen soll. Eine solche Allmacht der Regierung muss sich umso schwerer auswirken, als auch die Presse jeder Bewegungsfreiheit entbehrt…"

Die SPD-Fraktion war die einzige Fraktion, die sich gegen Hitlers „Ermächtigungsgesetz“ stellte. Die konservativen und liberalen Parteien stimmten für dieses Gesetz, wodurch sich das Parlament selbst abschaffte und die Demokratie begrub.

Für den OV: Holger Schröder

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26.04.2024 10:39
Berliner Zeilen 07/24.

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