Bericht aus dem Gemeinderat: Digitalisierung in Coronazeiten

Veröffentlicht am 03.11.2020 in Gemeinderatsfraktion

Stellungnahme der SPD-Fraktion zur grundsätzlichen Haltung zu den angestoßenen Digitalisierungsprozessen in unserer Gemeinde, unter besonderer Berücksichtigung eines zügigen Breitbandausbaus.
Um auf die neuen Herausforderungen des Schulalltags aufgrund der Corona-Pandemie zu reagieren, brachte die SPD am 23. Juli einen Antrag in den Gemeinderat ein, dem der Rat einstimmig folgen konnte. Demnach sollte bei unseren Schulen ermitteln werden, wie und welche (weiteren) Mittel aus den Fördertöpfen am besten eingesetzt werden können.

Wie sich gerade zeigt, rollt die 2. Welle bereits, daher ist durchaus etwas „Tempo“ geboten.
 

Die Schließung der Schulen im März erfolgte ohne lange Vorankündigung. Daher mussten Kolleginnen und Kollegen, sowie die jeweiligen Schulleitungen spontan und mit kreativen Ideen auf die neuen Umstände reagieren, um angemessene Lösungen für die neuartige Beschulung der Kinder und das Lernen zu Hause zu finden. Die Corona-Krise und die damit verbundenen unterrichtsfreien Wochen im März und April zeigten jedoch die Schwächen im Bereich der Digitalisierung der Schullandschaft – auch bei uns in Mühlhausen - auf.
 

Es wurde deutlich, dass neben der Anschaffung digitaler Endgeräte für Schülerinnen und Schüler auch die digitale Ausstattung unserer Schulen in den Fokus geriet.

Damit beides passgenau erfolgen konnte, waren die Schulleitungen darum gebeten worden, bei Ihren Schülerinnen und Schülern und den jeweiligen Elternhäusern einen möglichen Bedarf an Endgeräten und Internetanschlüssen zu ermitteln. Ferner sollten diese ihre eigenen schulischen Bedarfe mitteilen, damit auch an den Schulen selbst digitales Lernen möglich wird. Nun gilt es die Fördersummen, mit den Vorstellungen der Schulen und den tatsächlichen Kosten in Einklang zu bringen. Ich danke hier der Verwaltung und den Schulleitungen der Mühlhäuser Schulen ausdrücklich, dass sie sich – bei aller Fülle an Aufgaben und weiteren Belastungen, die die Corona-Pandemie mit sich bringt – auch dieser Aufgabe angenommen haben!

Die Sitzungsvorlage macht deutlich, dass den schulischen Wünschen nicht in vollem Umfang Rechnung getragen werden kann, jedoch stimmt uns die Option auf weitere Födermittel hoffnungsfroh, hier noch weiter investieren zu können.
 

Hierbei sollte uns allen klar sein, dass es um die Bildung unserer Kinder geht. Eine bestmögliche Ausstattung unserer Schulen hierfür sollte auch weiterhin höchste Priorität haben, damit auch das Lernen unter Pandemiebedingungen gelingen kann.

Wie das Lernen aussah, mussten alle Schulen im Frühjahr erfahren: Aus diesen wurde deutlich, dass unsere Primar- wie auch die Sekundarschulen z.T. unterschiedliche Erfordernisse und Ansprüche an die digitale Bildung haben. Konkret:

Während digital gestütztes Homeschooling im Primarbereich im engeren Sinne nur schwer und vielleicht auch nur unter gleichzeitiger elterlicher Unterstützung durchführbar war bzw. ist, stellt sich dies im Sekundarbereich anders dar.
 

Deshalb ist es genauso wichtig, auch unseren Schulen einen entsprechenden Breitbandzugang und auch eine adäquate digitale Ausstattung zu ermöglichen.
 

Die Schulen benötigen diesen Zugang, damit sie überhaupt in die Lage versetzt werden, digitale Lernplattformen und Lernmaterialien - nach eigenem Ermessen & Bedarf – verwenden zu können.

Nun mussten wir nach der Präsentation von Seiten des Leiters des "Zweckverbands High-Speed-Netz Rhein-Neckar" Herrn Thomas Heusel erfahren, dass der Ausbau und insbesondere der Anschluss unserer Schulen an das schnelle Internet noch einige Jahre (!) in Anspruch nehmen wird. So präsentierte Herr Heusel bei der letzten Sitzung des Gemeinderats einen "exemplarischen Zeitablauf  eines Projekts" (z.B. den Anschluss unserer Schulen). Dabei wird der Zweckverband erst tätig, wenn ein "Projekt" gemeldet wird. Zum Glück geschah dies bereits im Sommer 2019. Dennoch bemängelte der Rat unisono, dass ein Engagement in diesem Bereich früher hätte erfolgen sollen.

Im Hinblick auf die Arbeit an den Schulen stellte der Fraktionsvorsitzende Holger Schröder klar, dass man aufgrund der aktuellen Corona-Krise nicht so lange warten dürfe und als Übergangslösung Alternativen in den Blick nehmen müsse. "Bereits jetzt müssen sich die Lehrkräfte und ihre Schülerinnen und Schüler stärker mit digitalen Lernangeboten vertraut machen, um der aktuellen Entwicklung Rechnung tragen zu können. Neben einer annähernd 'schnellen' Internetanbindung, bedarf es hierfür auch eines verlässlichen und stabilen WLANs, das in jedem Klassenzimmer funktioniert", so Schröder.

 

Wie der Leiter des Medienzentrums Herr Bittner etwas später ausführte, rät er der Gemeinde, an den Schulen eine Übertragungsrate von mindestens 100 Mbit zu gewährleisten. Bis der Glasfaserausbau dies ohne Probleme gewährleisten könne, müsse man sich jedoch auf 'schnellere' Alternativen verständigen. Hier könnten z.B. vorhandene Kabelanschlüsse (Pyur) oder auch das Mobilfunknetz (in Rettigheim ist z.B. das Netz des Anbieters O2 sehr gut ausgebaut) genutzt werden.

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26.04.2024 10:39
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