Bericht aus dem Gemeinderat: Offene Jugendhilfe in Rettigheim und Mühlhausen

Veröffentlicht am 07.07.2020 in Gemeinderatsfraktion

Eine weitere richtungsweisende Entscheidung traf der Gemeinderat beim Punkt „Gründung des Familienzentrums ‚St. Nikolaus‘“. Mit großer Begeisterung und ebenso großem Engagement stellte die Leiterin des Kindergartens „St. Nikolaus“ in Rettigheim, Frau Heidi Meyer, das Konzept eines Familienzentrums vor. Zunächst können wir in der Gesamtgemeinde stolz darauf sein, welch herausragende Kompetenz sich in unseren Kindergärten und auch auf der Leiterebene versammelt.

 

In den vergangenen Monaten war es nun das Team des Kindergartens „St. Nikolaus“ unter der Leitung von Frau Meyer, welches sich in besonderem Maße hervorgetan hat. In ihrem Sachvortrag legte Frau Meyer vollkommen schlüssig und richtig dar, wie sich die gesellschaftlichen Strukturen auch in unserer Gemeinde verändert haben. Abgeleitet von dem afrikanischen Sprichwort: „Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen“, erfüllte dies früher die sog. Großfamilie, die bei der Betreuung und Erziehung mithalf. Diese großen Familienstrukturen gibt es heute weitgehend nicht mehr. Ferner müssen auch neue gesellschaftliche Entwicklungen bedacht werden: So wird von Familien z.B. ein besonders hohes Maß an Mobilität verlangt. Dies bedeutet, dass Familien für einen (neuen) Arbeitsplatz umziehen müssen und dafür weite Strecken in Kauf nehmen. Auch die Gesamtgemeinde Mühlhauen kann einen hohen Anteil an neuen Mitbürgerinnen und Mitbürgern aufweisen. Hinzu kommt, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für viele, insbesondere Frauen, ein wichtiges Kriterium, auch bei der Wohnortwahl, darstellt. Letztlich kann die Emanzipation der Frau nur dann vollumfänglich gelingen, wenn die Kindertagespflege auch unter diesem Gesichtspunkt betrachtet wird.

Genau hier, bei der Unterstützung der Familien und deren Kindern, setzt nun dieses neue Familienzentrum an. Es möchte Unterstützungs- und Fördermöglichkeiten anbieten und vermitteln, wie auch bei Erziehungsfragen, in Fragen der Bildungs- und Medienkompetenz, Fragen der Alltagsbewältigung und auch bei gesellschaftlichen Fragen, den Eltern mit Rat und Tat zu Seite stehen.

 

Durch dieses Familienzentrum erhält die Gesamtgemeinde Mühlhausen eine große Chance und einen Entwicklungsschub. So trägt das zukünftige Familienzentrum dazu bei, einen weiteren Schritt hin zu einer familienfreundlichen Gemeinde zu machen. Hierdurch werten wir unseren Ort weiter auf und werden dadurch für Familien attraktiv. Nun können auch die verschiedenen Angebote in der Gemeinde gebündelt und auch miteinander vernetzt werden. Dies stellt insbesondere für die Pfarrgemeinde, aber auch für die vielen Vereine und Initiativen, eine Win-Win-Situation dar. Die größten Gewinner sind und bleiben natürlich die Kinder mit ihren Eltern/ Familien, die nun niederschwellige Zugänge erhalten, um an Unterstützungs- und Hilfesysteme zu gelangen.

Die SPD äußerte in ihrem Redebeitrag große Freude darüber, dass aus der Mitte unserer Gemeinde heraus eine solche Initiative entsteht. Wir unterstützen diese vollumfänglich und ausdrücklich und überlegen bereits jetzt, wie wir diese über den bisher zugesagten Förderzeitraum erhalten können. Hierbei betonte Fraktionssprecher Holger Schröder, „dass es an uns allen liegt, ob das Familienzentrum zu dem Erfolgsmodell wird, wie es uns hier soeben beschrieben wurde!“ Die (politische wie auch kirchliche) Gemeinde, alle, die politisch Verantwortung tragen, alle Kindergärten, Vereine, usw. sind gefordert, diese Initiative positiv zu begleiten. Nur so wird die Akzeptanz bei den Familien auch so hoch sein.

Dämpfer für den offenen Treff in Mühlhausen

Das Konzept ist zwar vorrangig in Rettigheim beheimatet, doch gibt es gute und sinnvolle Schnittstellen auch mit Mühlhausen und Tairnbach. Diese Schnittstelle sollte der offene Treff in Mühlhausen werden. Hierfür ist bisher und sollten weiterhin die Räumlichkeiten in der Hauptstr. 73 angemietet und mit einer pädagogischen Fachkraft besetzt werden. Sinn und Nutzen sind der Gleiche wie oben dargestellt! Leider konnten sich Teile des Rates nicht zu diesem großen Wurf durchringen und verwiesen diesen Punkt in den Ausschuss. Gerade in der aktuellen Pandemiesituation wäre der zeitnahe Aufbau einer solchen Einrichtung von unschätzbarem Wert gewesen. Fraktionssprecher Holger Schröder wies im Rat darauf hin, „dass jedes Kind, jede Familie, die so früh wie möglich beraten und gefördert wird, es in unseren Grundschulen und den weiterführenden Schulen leichter haben wird. Denn sonst können etwaige Probleme erst von den dortigen Fachkräften bzw. Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern aufgefangen werden.“

Für die SPD: Holger Schröder

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Berliner Zeilen 07/24.

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