Die SPD Mühlhausen ehrte zwei ihrer „Urgesteine“ (Teil 2)

Veröffentlicht am 15.03.2016 in Ortsverein

Winterfeier mit Dr. Andrea Schröder-Ritzrau

"Gerhard Zörb hatte die Willy-Brandt-Medaille bereits vor einem Jahr bekommen, als die SPD Mühlhausen ihren 40. Geburtstag feierte. Diesmal durfte Peter Wirkner diese höchste Auszeichnung für ein SPD-Mitglied in Empfang nehmen. Der Geehrte selber fragte sich zwar, womit er diese Ehre verdient habe, die Laudatio Gert Weisskirchens machte dies jedoch überdeutlich. Der frühere Bundestagsabgeordnete schilderte seinen langjährigen politischen Weggefährten als gleichsam exemplarischen Bürger dieser Republik.

Sein stetes Bestreben sei es gewesen, die „großen humanen Ziele“ der Sozialdemokratie, nämlich Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität, mit einer mitunter ganz anders funktionierenden Realität in Einklang zu bringen und so für „ein klein wenig mehr Menschlichkeit in der Gesellschaft zu sorgen“. Dabei suchte der inzwischen pensionierte wissenschaftliche Direktor der Fachhochschule der Bundesagentur für Arbeit in Mannheim bewusst den engen Schulterschluss gerade mit den Betriebsräten, die „als Pfeiler der sozialen Demokratie unverzichtbar“ seien. Gert Weisskirchen nannte aber noch ein anderes Ziel, das Peter Wirkner nie bloß rhetorisch, sondern stets ganz praktisch und „aus innerer Überzeugung“ verfolgt habe: nämlich die Überwindung der deutschen Teilung. Weisskirchen zufolge hatte dies auch etwas mit der Biografie des Jubilars zu tun, der zwar in Mannheim geboren wurde, dessen Familie aber aus dem Sudetenland stammt. Es war eine „durch und durch bürgerliche Familie“, wie Peter Wirkner selbst erzählte. Das war auch der Grund, warum dessen politischer Weg bei der Jungen Union begann. Vor allem zwei Männer haben ihn schließlich zur Sozialdemokratie geführt: einmal Gert Weisskirchen und dann vor allem Willy Brandt und dessen Ostpolitik, die der Erkenntnis folgte, dass man „miteinander reden muss, wenn man keinen Krieg will“. So trat Peter Wirkner 1975 der SPD bei und blieb der Partei seither treu „mit allen Höhen und Tiefen“. Sein Dank galt den vielen Wegbegleitern, die ihn unterstützt haben (etwa 2006 bei seiner Kandidatur für den Landtag), und er schloss mit einem „zeitlosen Wort“ Willy Brandts: dass man die Welt zwar so nehmen müsse, wie sie sei. Dass sich die Arbeit aber schon gelohnt habe, wenn man sie nur „ein kleines Stückchen besser macht“. Wirkner betonte dies vor dem Hintergrund neuer „totalitärer Versuchungen“, die ihm eine „Riesenangst“ machten. Er leitete daraus die Verpflichtung ab, eine „Weltgesellschaft“ zu schaffen „um unserer Kinder willen“.

Zu Beginn der Veranstaltung hatte der Ortsvereinsvorsitzende Ali Tahta die Mitglieder und Gäste begrüßt, auf das Jubiläumsjahr 2015 zurückgeblickt und die politischen Herausforderungen der Gegenwart wie Bürgerkriege und Flüchtlingsströme umrissen. Das Schlusswort hatte die Landtagskandidatin Dr. Andrea Schröder-Ritzrau, die die Mitglieder kämpferisch auf den aktuellen Wahlkampf einschwor."

© Andreas Kloé (RNZ)

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