Am 25.06. fand bei schweißtreibenden Temperaturen im großen Saal des Bürgerhauses in Mühlhausen eine weitere "Kuratoriumssitzung örtlicher Kindergärten" verbunden mit einem "Runden Tisch" statt.
Letzterer wurde durch den, neu ins Leben einberufenen, "Gesamtelternbeirat der Kindergärten Mühlhausen, Rettigheim und Tairnbach" initiiert. Diese entwarfen ein Schreiben, welches an die Gemeinde, die Kirche, die Kindergartenleitungen und eben auch an die Parteien/Gemeinderäte gerichtet war. Dieser Brief erreichte auch die SPD, welcher sofort unsere Unterstützung fand. Die SPD selbst führte nach der Ortsbegehung des Kinderhauses "Arche" in Rettigheim (20.06.17) eine erste Analyse der Kindergartensituation in der Gesamtgemeinde durch. Wir freuen uns, dass weitere politische Akteure die Betreuungssituation in der Gesamtgemeinde nun auch als drängendes Thema wahrgenommen und aufgegriffen haben.
Nach einigen einführenden Worten seitens des Bürgermeisters Jens Spanberger, der Fachberaterin des Rhein-Neckar-Kreises Frau Speck-Giesler und der Sprecherin des Gesamtelternbeirates Frau Rebecca Opluschtil (zugleich auch Grüne Gemeinderätin), gingen die anwesenden Eltern, Träger der Kindertagesstätten, KindergartenleiterInnen, ErzieherInnen und Gemeinderäte in einen regen Austausch innerhalb der Arbeitsgruppen.
Unser frisch gewählter SPD Gemeinderat Holger Schröder war ebenfalls vor Ort und konnte sich sogleich in die Gespräche einbringen und das weitere Geschehen verfolgen. Zunächst begrüßt es die SPD sehr, dass eine weitere - und nun auch elternoffene - Kuratoriumssitzung abgehalten wurde, was das Gremium letztlich auch aufwertet und zu einem fruchtbaren Ort des Austausches macht. In den Gruppen wurde daher zunächst eine "IST-Bestandsaufnahme" durchgeführt und darüber hinaus erläutert, wie sich die Gemeinde Mühlhausen zu einer "familienfreundlichen Gemeinde" weiterentwickeln könne. Dabei begrüßten die anwesenden Eltern und Elternvertreter es sehr, dass sie jetzt auch eine Plattform bekommen, auf welcher sie nun ihre Anliegen mit den wichtigsten Beteiligten und Entscheidern austauschen können. Jedoch musste die SPD beobachten, dass die Vorstellungen über Inhalt und Verlauf zwischen dem Bürgermeister und dem Gesamtelternbeirat weit auseinandergingen. Die SPD sieht es als sehr bedauernswert an, dass es nach der Diskussion in den Arbeitsgruppen zu keinem nachgelagerten Austausch kam! Die Ergebnistafeln wurden lediglich abfotografiert und in der letzten Gemeinderundschau (Nr. 27 vom 04.07.19) veröffentlicht. Auch wir zeigen diese Ergebnisse hier auf unserer Homepage (siehe "weiterlesen"). Im Namen der Verwaltung versprach der Bürgermeister die Ergebnisse zu bündeln ggf. zu strukturieren und den Beteiligten zur Verfügung zu stellen. Knapp 2 Wochen nach der Veranstaltung ist dies immer noch nicht geschehen.
Auch die SPD, mit Gemeinderat Holger Schröder, zeigt sich über den Ablauf und das Ende der Veranstaltung enttäuscht. Die Bürgerinnen und Bürger in einen Dialog mit den Verantwortlichen zu bringen stellt ein ehernes Ziel dar, doch reicht es hierfür nicht, dass lediglich Kärtchen beschrieben werden, über die man sich anschkließend nicht mehr austauschen kann. Viele Anwesende teilten mir daraufhin auch ihre Ernüchterung mit, da sich zum Schluss der Austauschphase in den Arbeitsgruppen nun eine berechtigte Erwartungshaltung aufgebaut hatte, wie es nun wohl weiterginge.
Für die SPD wäre nun der richtige Zeitpunkt gewesen, um nun über (u.a.) Bedarfsanalyse, Anmeldeverfahren, Öffnungszeiten und Gebühren in den Austausch zu treten. Für alle Beteiligten wäre es interessant gewesen, den jeweils anderen Blickwinkel wahrzunehmen und seine Sicht darzustellen. Für Gemeinderat Holger Schröder war es so zum Beispiel interessant zu hören, dass das Gute-Kita-Gesetz sehr wohl positiv wahrgenommen wurde, da es für die Einrichtungen nun neue Möglichkeiten auch der qualitativen Verbesserung bietet (hierzu auch unten mehr).
Bürgerbeteiligung heißt für die SPD mit den Menschen in den Dialog zu treten und auch deren Bedürfnisse und Sorgen auch wirklich anzuhören. Für Verwaltungen und Mandatsträger mag dies auch anstrengend sein, doch dürfen wir uns im Sinne einer lebendigen Demokratie uns dieser nicht verwehren! Auf eine Fortsetzung der Veranstaltung im Herbst zu hoffen ist das eine, doch die anwesenden Bürgerinnen und Bürger wollen den gebotenen Rahmen auch gänzlich ausschöpfen und ins Gespräch kommen. Schade, dass diese große Chance nicht genutzt wurde. So befördert man eher (Politik-) Verdrossenheit.
Für den OV: Holger Schröder