NaturFreunde zu Gast in Mühlhausen

Veröffentlicht am 13.06.2021 in Veranstaltungen

„Berg frei!“

Die Naturfreunde Deutschlands veranstalten vom 12. Mai bis 4. Juli 2021 eine große Friedenswanderung von Hannover bis an den Bodensee. Unter dem Motto „Frieden in Bewegung“ wollen sie dabei auf die aktuellen friedenspolitischen Entwicklungen aufmerksam machen. Am Donnerstag, den 10. Juni konnte der SPD-Ortsverein die Wandergruppe am Wasserspielplatz in Mühlhausen mit Speis und Trank empfangen und die Gelegenheit nutzen, um nach langer Pause wieder gemeinsam über politische Themen zu diskutieren. Der aufgestaute Diskussionsbedarf, aber auch schlicht die Freude wieder politische Gemeinsamkeit zu pflegen, waren sicher mitverantwortlich für die schließlich große Gruppe, die sich am Wasserspielplatz einfand. Im Anschluss an die Begrüßung durch den Ortsvereinsvorsitzenden Holger Schröder, hieß auch Bürgermeister Jens Spanberger die Wandergruppe in Mühlhausen willkommen und stellte die Gemeinde Mühlhausen vor. Sie kennzeichne sich durch eine hohe Lebensqualität, da eine vielfältige und attraktive Naturumgebung, gleichermaßen wie eine gute Anbindung an einen prosperierenden Wirtschaftsraum gegeben sei.

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Den Redebeiträgen anlässlich der Friedenswanderung der Naturfreunde war deutlich zu entnehmen, dass es sich um eine Wanderung mit einem politischen Anliegen handelt. So hoben Holger Schröder, Gert Weisskirchen und Andrea Schröder-Ritzrau nicht nur den historisch-politischen Hintergrund der Naturfreunde und ihre enge Verbindung mit der SPD hervor, sondern auch die hohe Aktualität ihrer leitenden Idee. Holger Schröder erläuterte in seiner Begrüßung den engen Zusammenhang von Frieden und sozialem Zusammenhalt. Er zeigte auf, dass den massiven Klimaveränderungen vielfach soziale Not, Krieg um Wasser und Nahrung, schließlich Flucht und Vertreibung folgen. Der noch immer währende Krieg in Syrien, die Spannungen in der Sahelzone, wie insgesamt in vielen afrikanischen Staaten sind letztlich eng verknüpft mit der Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlage der Bevölkerung. Ohne ein Verständnis dieser Zusammenhänge und engagierte politische Maßnahmen, so Schröder, lassen sich auch die weltweiten Flüchtlingsströme nicht eindämmen. Daher sei die Friedenswanderung der Naturfreunde ein wichtiger Beitrag zu einer intensiver zu führenden öffentlichen Debatte.

Volker Ebendt als Sprecher der Wandergruppe dankte für den herzlichen Empfang und die Bewirtung, dabei berichtete er vom bisherigen Verlauf der Wanderung und deren Fortsetzung bis an den Bodensee. Im Namen der NaturFreunde überreichte Volker Ebendt dem Bürgermeister unserer Gemeinde sowie auch dem SPD-Ortsverein Mühlhausen-Rettigheim-Tairnbach eine wunderschöne Friedenstaube. Ebendt verknüpfte diese Übergabe mit den Worten, dass „die NaturFreunde die Hoffnung haben, dass es weltweit gelingt Frieden zwischen den Menschen und mit ihrer Natur zu schließen.“

Auch die Gemeinde Mühlhausen, in Vertretung unseres Bürgermeister Jens Spanberger, bekam von den NaturFreunden eine Friedenstaube.

Gert Weisskirchen hob in seiner Begrüßung der Wandergruppe den historisch-politischen Hintergrund der Naturfreunde hervor. Vor über 120 Jahren versammelten sich Männer und Frauen um das Thema Natur, Kultur, Sport, Freizeit und Bildung, aber auch um den heute so aktuellen Themenbereich Nachhaltigkeit und Ökologie in das Bewusstsein zu bringen. Die Ausbeutung von Mensch und Natur wurde bereits in der Gründerzeit als eines der Hauptprobleme der Gesellschaft erkannt und angeprangert. Dieses Vorausdenken, das Denken in Zusammenhängen von Mensch und Natur in enger Verbindung mit den Freiheitsidealen der Europäischen Aufklärung ist ein großes Verdienst der Naturfreunde, wie Gert Weisskirchen betonte. Aus dem politischen Anspruch auf Solidarität, Freiheit und Gerechtigkeit erkläre sich übrigens auch der Gruß der Naturfreunde „Berg frei!“, da zur Zeit der Gründung der Bewegung das Recht des freien Zugangs zur Natur und den Wander-, Bergsteiger- und Sportvereine noch nicht allgemein galt.

Die Naturfreunde nahmen als Soziale Bewegung von Beginn an eine internationale, wir würden heute sagen, globale Perspektive ein und waren daher in vielen Fragen ihrer Zeit weit voraus. Lange bevor der Klimawandel und die Zerstörung der natürlichen Lebensverhältnisse zum Dauerthema der Politik wurde, haben die Naturfreunde bereits die Zerstörung des ökologischen Gleichgewichts erkannt und vor den verheerenden Folgen gewarnt. Andrea Schröder-Ritzrau betonte, dass bereits in den frühen 1970er Jahren die später mit dem Begriff Nachhaltigkeit geführte Debatte von den Naturfreunden mit angestoßen wurde. Hätte die Politik hier etwas aufmerksamer die Impulse aus der Zivilgesellschaft wahrgenommen, hätten auch die erforderlichen Maßnahmen früher ergriffen werden können. Gleichwohl hat seinerzeit die SPD mit ihrem Vertreter Volker Hauff bei der UN einen wichtigen Beitrag zur internationalen Debatte um Nachhaltigkeit geleistet, die mittlerweile zum Dauerthema der Politik wurde. Die Bewältigung der Herausforderungen des Klimawandels können jedoch nur durch eine soziale Entlastung der breiten Bevölkerung erfolgen. Die erheblichen Kosten der notwendigen Maßnahmen dürfen nicht zulasten der sogenannten „kleinen Leute“ gehen, so Andrea Schröder-Ritzrau. Andernfalls werden sie auch nicht akzeptiert. Ohne eine breite Akzeptanz durch die Bevölkerung könne jedoch die ökologische Transformation nicht gelingen.

Der Ortsvereinsvorsitzende Holger Schröder betonte in Bezug auf das Wandern das ebenfalls weit vorausblickende Verständnis der Naturfreunde. Der gemeinsam betriebene Sport und der Freizeitgenuss sollen nicht als kommerzialisierte Dienstleistungen verstanden werden, mit denen der Verein der Zerstreuung Vorschub leisten wolle. Vielmehr waren die Aktivitäten der Naturfreunde immer mit Bildung verknüpft; Bildung gleichermaßen im Sinne von über Kenntnisse und Fertigkeiten verfügen, etwas zu verstehen wie auch fähig zu sein „vernünftig Urteile zu fällen“ und den Anderen im Denken und Handeln einzubeziehen. Mit anderen Worten: Solidarisch zu sein!

Für die Zukunft gilt: Nichts ist so aktuell wie diese gemeinsamen Leitgedanken!

Eine große und vielfältige Runde versammelte sich auf Einladung des SPD-Ortsvereins zur Begrüßung der NaturFreunde.

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