SPD für Ganztagsschule und Ausbau zur Werkrealschule

Veröffentlicht am 27.09.2009 in Gemeinderatsfraktion

Lesen sie hier mehr zu den Stellungnahmen der SPD Gemeinderatsfraktion und des SPD Ortsvereins zur kürzlich gefallenen Entscheidung zum Ganztagsangebot an der Leimbachtalschule Dielheim!

SPD Ortsverein Dielheim begrüßt Ganztagsangebot in Dielheim

Stellvertretend für den SPD Ortsvereins bezeichnete Holger Schröder die gefallene Entscheidung, für ein Ganztagsangebot an der Leimbachtalschule über die Testphase hinaus und somit ab dem Schuljahr 2010/2011, als äußerst positiv. In Dielheim sei es nun gelungen außerschulischen Motiven, sei es nun arbeitsmarkt-, beschäftigungs-, familien- oder sozialpolitischer Beweggründe, gerecht zu werden. „Allerdings müssen wir vorsichtig sein, denn in der Diskussion um einen Ganztagsschulbetrieb vermischen sich Schulstruktur- und Schulorganisationsdebatte miteinander. Wir dürfen die Ganztagsschule nicht allein als Heilmittel zur Lösung aller Probleme im Bildungswesen betrachten, denn noch immer ist das bestehende drei- bzw. viergliedrige (bei hinzurechnen der Werkrealschule) Bildungswesen zu kritisieren. Neben Deutschland hält in Europa nur noch Österreich an einem solch ‚versäulten’ Schulsystem fest, welches die Kinder so früh selektiert und damit ein weiterführendes gemeinsames Lernen unter Berücksichtigung einer spezifischen Förderung verhindert,“ so Schröder.

Nichtsdestoweniger ist die SPD froh, dass der von ihr nun schon seit langem propagierte Gedanke des „längeren gemeinsamen Lernens“ mittels der Ganztagsschule, nun auch Eingang in die kommunale Politik und insbesondere auch Dielheims gefunden hat. Ferner ist für das Vorstandsmitglied Schröder klar, dass es insbesondere das „pädagogische Motiv“ verdient besonders hervorgehoben zu werden, nämlich die Orientierung am einzelnen Kind und an seiner individuellen Förderung. Um dies zu gewährleisten bedürfe es unumgänglich eines erhöhten Personalbedarfs für die Leimbachtalschule, was zumindest die Unterstützung der bisherigen Zusammenarbeit bedeutet und darüber hinaus die Unterstützung der Lehrerinnen und Lehrer, sowie der Schulleitung, bei Entwicklung und Umsetzung des pädagogischen Konzepts. Die Einbeziehung unterschiedlichen pädagogischen Personals (neben Lehrer/innen auch Schulsozialpädagog/innen, Erzieher/innen, aber auch ehrenamtliche Vereinsmitglieder und "Jugendbegleiter/innen") stellt für die Ganztagsschule eine große Herausforderung dar. Maßstab der Qualität ist die je spezifische Professionalität und die Bereitschaft und Befähigung zur Kooperation. „Letztere zu erhöhen, kann zum Teil als Aufgabe auch der Gemeinde gesehen werden!“ so Schröder abschließend.

Für den SPD-Ortsverein Dielheim: Holger Schröder

Stellungnahme des Sprechers der SPD Gemeinderatsfraktion Markus Wodopia

„Bildung und Erziehung gehören zusammen – das beweisen uns PISA-Studien eindrucksvoll. Diese und weitere Untersuchungen haben uns Defizite aufgezeigt, deren Ursachen sicherlich nicht allein im Bildungswesen zu suchen sind. Wir brauchen auch in Dielheim neue Formen für Bildung und Lernen. Dafür benötigen wir das Engagement und die Kooperation von Schulen, Eltern, Schülerinnen und Schülern, Gemeinde, Vereinen und anderen Organisationen.

Ziel einer Reform muss es neben einer Steigerung der Qualität von Unterricht und Erziehung auch sein, die Eigenverantwortung der Schulen zu erweitern. Dass die Leimbachtalschule bereit ist diese Verantwortung zu übernehmen, zeigt auch das vorgelegte Konzept der Schulleitung für die Ganztagesschule im Haupt- und Werkrealschulbereich.

Unserer Meinung nach gibt es eine ganze Reihe an gewichtigen Gründen, die für eine offene Ganztagsschule in Dielheim sprechen:

Bildungspolitisch:
• Berücksichtigung unterschiedlicher Begabungen von Kindern
• Ausgleich sozialer Defizite
• Förderung musisch-kreativer, sportlicher und sonstiger Talente

Familienpolitisch:
• Bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie insbesondere bei Alleinerziehenden
• Mehr Zeit für Eltern
• Reduzierung der Gefahr, dass Kinder mit Problemen alleingelassen werden

Gesellschaftspolitisch:
• Bessere Integration von Kindern
• Öffnung der Schule gegenüber gesellschaftlichen Gruppen wie Vereinen

Arbeitsmarktpolitisch:
• Förderung der Frauenerwerbstätigkeit
• Gewinnung von zusätzlichem qualifiziertem Personal für Betriebe

Dieses Ganztagsangebot macht die Hauptschule und die Werkrealschule gerade in Zeiten sinkender Schülerzahlen attraktiver und hilft damit den Schulstandort Dielheim zu sichern.

Ein neuer Rhythmus aus verschiedenen Unterrichtsformen, Pausen, individueller Betreuung, kreativer Betätigung, Bewegung oder Entspannung hilft dabei den Lernerfolg zu erreichen. Hier hat auch das gemeinsame Essen eine wichtige Funktion. Das Fach „Lernzeit“ stellt ebenso eine wichtige Neuerung dar, welche es ermöglicht, die Hausaufgaben pädagogisch zu betreuen. Die Qualifikation ist durch den Einsatz von Lehrkräften und pädagogischen Assistentin zu sichern. Die Jugendbegleiter hingegen sollen ausschließlich ergänzende Unterrichtsangebote übernehmen.

An dieser Stelle sollen jedoch noch einige Äußerungen zu den Kosten angefügt werden. Bei einem sinnvollen und auch vom Land akzeptierten Angebot wie Ganztagsschule wäre natürlich auch die vollständige Finanzierung des Ganztagsschulbetriebs durch das Land zu erwarten. Aber auch hier schiebt das Land (leider) wieder die Kosten auf die Kommunen ab.

Das Ganztagskonzept ist aber aus unserer Sicht so wichtig, dass die Gemeinde die Kosten tragen sollte. Dies wären nach dem vorliegenden Vorschlag der Gemeinde die Kosten für das Personal von 6500,- Euro jährlich und eine Essensausgabetheke usw. mit 10.000 Euro.

Darüber hinaus sollten wir nochmals über den abgelehnten Antrag der SPD zur Förderung des Mittagessens reden. Ein Zuschuss von nur einem Euro pro Essen würde es vielen Schülern leichter machen am gemeinsamen Mittagessen teilzunehmen! Bei 30 bis 35 Essen pro Tag wären das nochmals ca. 6000 Euro jährlich.

Auch die SPD-Fraktion stimmt folgendem Verwaltungsvorschlag zu:
1. Einrichtung Ganztagsschule und Antrag auf Werkrealschulstandort
2. Auftrag an Verwaltung diese Anträge zu stellen
3. Aufnahme eines Haushaltsansatzes in den Haushaltsplan 2010 für Personal, Ausgabetheke und Essenszuschuss“

Für die SPD Gemeinderatsfraktion: Markus Wodopia

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