SPD gedenkt der Opfer von Krieg, Gewaltherrschaft und Terror

Veröffentlicht am 19.11.2018 in Aktuelles

"Trauerndes Elternpaar" - Bildhauerin Käthe Kollwitz

Anlässlich des Volkstrauertages am 18.11. gedenkt auch der Vorsitzende des SPD Ortsverein Mühlhausen-Rettigheim-Tairnbach Holger Schröder den Toten:

Fast auf den Tag genau vor 100 Jahren, am 11. November 1918, endete der Erste Weltkrieg. Deutschland kapitulierte und u.a. in Deutschland, Österreich-Ungarn und in Russland waren die Monarchien abgeschafft, und die Kaiser entweder im Exil oder sogar umgebracht, wie in Russland geschehen.
40 Staaten hatten sich an dem bis dahin umfassendsten Krieg in der Geschichte, an dieser „Urkatastrophe“ des 20. Jahrhunderts, beteiligt. Insgesamt wurden dabei 17 Millionen Menschen getötet.
Unvorstellbar das Leid der Soldaten an der Front und der Menschen in der Heimat, grausam die Auswirkungen des ersten industrialisierten Krieges.
Und nur 21 Jahre später sollte mit dem Zweiten Weltkrieg ein noch viel schlimmeres Inferno über die Menschen herein-brechen, das an Schrecken, Leid und Tod seinen Vorgänger bei weitem übertraf. 60 Millionen Menschen verloren damals durch Krieg und Gewaltherrschaft ihr Leben. 120 Millionen Menschen verloren in den beiden Weltkriegen des letzten Jahrhunderts Leben und Gesundheit! Hinter diesen Zahlen stehen Schicksale.
Am heutigen Volkstrauertag wollen wir ihrer gedenken.
So gedenken wir heute der Menschen, die den Ersten und Zweiten Weltkrieg miterlebt haben. Wir gedenken Millionen von Soldaten, die schwere physische und psychische Schäden erlitten haben, unzähligen Witwen und Waisen, die vor dem Nichts standen. Wir gedenken der Menschen, die im Widerstand gegen das nationalsozialistische Terrorregime aus Deutschland fliehen mussten oder hier in Zuchthäusern und KZ’s ihr Leben lassen mussten. Ihre authentischen Berichte fehlen uns immer mehr.
Die Menschen, die in unseren Städten und Dörfern nach dem Krieg den Wiederaufbau gestaltet haben, sie werden uns fehlen. All diese Menschen müssen wir in unserem kollektiven Gedächtnis behalten.
Einige Menschen fragen sich, ob dieser Tag seine Berechtigung habe. Hier steht dieser Hinterfragung ein klares Ja dagegen. Denn dieser Volkstrauertag ist ein Tag der Mahnung zur Versöhnung, Verständigung und Frieden. In dieser Hinsicht hat auch der französische Präsident Macron klare Worte geäußert. Er sagte, dass ein Land, das nur an seine eigenen Interessen denke, seine moralischen Werte verliere. Und weiter: Nationalismus ist Verrat am Patriotismus. Und ganz gefährlich ist der Populismus, der wieder die Dämonen hervorruft, die für die schlimmen Ereignisse der Vergangenheit schuld sind. Diese Warnung gilt auch für unsere Gemeinde, in der eine populistische Partei bei den vergangenen Landtags- und Bundestagswahlen gegenüber den demokratischen Parteien einen erheblichen Stimmenanteil erhielt.

Am diesjährigen Volkstrauertag wollen wir uns darauf besinnen, wofür wir stehen: Gerade die Erinnerung an die Opfer von damals und von heute mahnt uns, Menschen und Menschlichkeit in den Mittelpunkt unseres täglichen Handelns zu stellen.

Darum lassen Sie uns diesen Tag auch dazu nutzen, ein Zeichen zu setzen. Ein Zeichen der Hoffnung und des gemeinsamen Handelns. Lassen Sie uns aus der Vergangenheit lernen. Wir sollten weder unsere Vorurteile pflegen, noch dürfen wir uns einer scheinbar wachsenden Übermacht von Hass, Willkür und Intoleranz ergeben. Denn Toleranz ist der Schlüssel zum Frieden. Friede setzt aber auch Gerechtigkeit und Anteilnahme voraus. Genau dafür setzt sich auch heute noch die deutsche Sozialdemokratie ein!

Zum Gedenken an die Toten beider Weltkriege, an die Opfer von Terror, Gewaltherrschaft und Verfolgung möchte ich mit folgendem Zitat Willy Brandts schließen: "Denn nur wer sich daran erinnert, was gestern geschehen ist, erkennt auch, was heute ist und vermag zu überschauen, was morgen sein kann. "

Für den SPD OV: Holger Schröder

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Lars Castellucci
26.04.2024 10:39
Berliner Zeilen 07/24.

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