Wie könnte eine Rettung für unseren Wald aussehen?

Veröffentlicht am 16.02.2022 in Gemeinderatsfraktion

Wie wir bereits in unserem Programm 2019 schrieben, darf „keine politische Ebene [oder Themenfeld] unserer Gesellschaft [...] zukünftig ausgenommen werden, wenn es darum geht, die Möglichkeiten zur Minderung der Erderwärmung zu nutzen.“ Daher müssen die Bemühungen von Forstbezirksleiter Philipp Schweigler und Förster Bernd Niederer auch von einer konsistenten Kommunal- und Klimapolitik begleitet werden. Weitere große Flächen für das Gewerbegebiet auszuweisen, wie bereits vom politischen Mitbewerber geäußert, macht jede andere Maßnahme zum Umbau eines klimastabilen Mischwaldes zunichte. Hier sollte jede Bürgerin und jeder Bürger die getroffenen Äußerungen genau prüfen, um die Authentizität beurteilen zu können.

Für mehr bitte auf "weiterlesen" klicken.

In welchem Zustand befindet sich unser Wald?

Zunächst führte Forstbezirksleiter Philipp Schweigler aus, dass es trotz des nasseren und kühleren Jahres 2021 immer noch große Schäden aus der Heißphase von 2018 – 2020 zu verzeichnen gibt. Ob in den Baumkronen oder an den Wurzeln, an beiden Stellen sind an vielen Bäumen starke Schäden festzustellen. Dies wirkt sich weiterhin in Form eines starken Buchensterbens aus. Diesem Baum ist es mit einer Durchschnittstemperatur von 11,1° C (2011 – 2021) einfach zu warm und zu trocken. Bernd Niederer betonte, dass jeder Quadratmeter Wald von größter Bedeutung sei. Jedoch konkurriere dieser gleich mit mehreren „Akteuren“: Neben möglichem neuen Bauland, hat auch die Landwirtschaft ein berechtigtes Interesse an diesen Flächen. Für die SPD ist klar, dass es unseren Wald zu schützen und als Ökosystem auszubauen gilt! Der ökologische Nutzen liegt auf der Hand und steckt im Boden: Z.B. speichert 1 qm Waldboden 200 l Wasser und ist damit bei Regenereignissen ein Speicher und kühlt die Umgebung. Ferner steigert er die Biodiversität und ist Heimat für Tiere und Pflanzen. Auch beim Wald stellen wir die ökologischen und sozialen Ziele über die rein wirtschaftlichen einer Holzproduktion! Nach der, von allen Fraktionen getragenen Gemeinderatsinitiative zu mehr Naturwald, gefragt und mit einem„Einschlagsmoratorium“ konfrontiert, erläuterte Forstbezirksleiter Philipp Schweigler, dass ihm der Aspekt "Holz als Baustoff" fehle. Schweigler hinterfragte ein "Moratorium" kritisch, da Holz als (umweltverträglicher) Baustoff dringend gebraucht werde und so auf der anderen Seite mit erhöhten Emissionen wieder importiert werden müsste. Eine Ausweitung neuer Waldflächen gestaltet sich auch aus anderen Gründen schwierig: Hierbei gibt es widerstreitende Interessen innerhalb des Landschaftschutzes. Die untere Naturschutzbehörde erkenne zwar die Bedeutung und Wirksamkeit des Waldes, schütze auf der anderen Seite jedoch auch die vorhanden Wiesenflächen, welche ebenfalls sinnvolle Funktionen erfüllten.

Hier muss auf mehreren Ebenen gehandelt werden, damit auch die Bemühungen unserer Förster Früchte tragen! Wie bereits hinlänglich bekannt, bildet der Wald um uns herum ein einheitliches Gebiet über Gemeindegrenzen hinweg. Um daher, die für den "Umbau" zu einem klimastabilen Mischwald notwendigen Investitionen schultern zu können, müssen die kommunalen und privaten Waldbesitzer unterstützt werden. Die Lösung dieses Dilemmas liegt in der Honorierung der Ökosystemleistungen des Waldes, dessen Zuwachs zukünftig als neue Einkommensquelle verfolgt werden sollte. Ein, auch von der SPD, im Bundestag eingebrachter Antrag, wurde am 22. April 2021 verabschidet. Hier wurde die Bundesregierung dazu aufgefordert, "die Ökosystemleistungen des Waldes auf wissenschaftlicher Grundlage darzustellen und darauf aufbauend umsetzbare Modelle zu entwickeln, um diese Leistungen in Wert zu setzen. Dabei soll auch die mit den Ökosystemleistungen des Waldes in Einklang stehende wirtschaftliche Nutzungen des Waldes und seiner Produkte berücksichtigt werden." (aus: Drucksache 19/28789) Die SPD-Fraktion wird bei der nächsten Erläuterung des Waldbewirtschaftungsplans nachfragen, ob es hierzu bereits erste konkrete Überlegungen und Ergebnisse gibt.

Für die SPD: Holger Schröder

Homepage SPD Mühlhausen-Kraichgau

Unser Abgeordneter im Deutschen Bundestag

für uns im Bundestag

SPD Dielheim auf facebook