Woche für Woche
„Muss das sein?“ – ist Ihnen und Euch schon einmal in den letzten Wochen dieses Plakat begegnet? Dann sind Sie oder seid Ihr sicher kurz darauf zurückgeschreckt, denn unter dieser Frage war ein drastisches Bild einer zugemüllten oder vollkommen verdreckten Autobahn-Parkplatz-Toilette.
Ich habe in dieser Woche die Autobahn GmbH besucht um mich mit dem Management über diese Aktion zu unterhalten.
Karla Spagerer und ich hätten uns am 13. Februar 2022 kennenlernen sollen. Wir waren beide vom baden-württembergischen Landtag als Delegierte für die Bundesversammlung gewählt worden. Aber während Karla voller Leidenschaft, Energie und Tatkraft sowohl Delegierte als auch Presse bei der Bundespräsidentenwahl für sich gewann, saß ich mit einem positiven Corona-Test in Quarantäne.
So fand unser erstes Treffen ein paar Wochen später im Mannheimer Capitol beim SPD-Bürgerempfang statt. Und es begann sofort eine schöne Freundschaft. Eine Freundschaft, die Karla zu meinem ersten Gast in der Kurpfalz-Horizonte-Reihe machte.
Ich heiße Fabiola Ermer und ich hatte über ein Jahr lang die Freude, ein Traineeship im Rahmen meines Masterstudiums und dem Beginn meiner Promotion bei Daniel im Wahlkreisbüro Hockenheim zu absolvieren sowie anschließend als Mitarbeiterin hier zu arbeiten. Ein Traineeship ist eine Art ausführliches Praktikum, bei dem ich die zahlreichen verschiedenen Bereiche der Arbeit von Daniel und seinem Team – sowohl im Wahlkreis als auch in Stuttgart – kennenlernen durfte und in diese eingearbeitet wurde. Und ich kann voller Gewissheit sagen, dass genau das der Fall war. Der wöchentliche Jour fixe im Büro, die Kurpfalz-Horizonte, die Demokratietouren, zahlreiche Veranstaltungen im Wahlkreis, die Veranstaltungsorganisation, das Verfassen von Pressemitteilungen, Recherchen und die Bürger*innensprechstunden sind nur einige Beispiele.
Beim vergangenen Kurpfalz-Horizont haben ja mein Gast Florence Brokowski-Shekete und ich zugegeben, dass wir beide leidenschaftliche und laute „Im-Auto-Mitsinger“ sind. Derzeit auf meiner Playlist ganz oben und aufgrund des Cabrio-Wetters an verschiedenen Ampeln zu hören ist der diesjährige niederländische ESC-Beitrag „C’est la vie“ von Claude. Eine wunderbare Hymne auf das Leben und ein Chanson darüber, wie es uns eben mit seinen Höhen und Tiefen immer in Atem hält. Claude wird sicher am Samstagabend nicht gewinnen – aber meine ganz private Auto-Playlist hat er erobert.
In unserem Kreisverband gibt es die wertvolle Gepflogenheit, dass nicht nur der Vorstand, sondern auch die Arbeitsgemeinschaften und die Abgeordneten einen Bericht zur Jahreshauptversammlung vorlegen. Das ist immer auch eine gute Gelegenheit, selbst noch einmal die Reden, die Anträge, die Presseberichte und den Kalender der letzten Monate durchzuschauen: Was war wichtig? Und was hat über den Tag hinausgewirkt? Gerade bei der Aufzählung der Veranstaltungsangebote kann man sehen, wie eng und erfolgreich bei uns die Zusammenarbeit zwischen der kommunal- und landespolitischen Ebene ist. Bei nahezu allen Veranstaltungen haben wir die Ortsvereine, aber manchmal auch andere lokale Initiativen oder Vereine als Kooperationspartner. Das ist nicht nur gut – es macht so auch viel mehr Spaß.
Der Tag der Arbeit beschert in diesem Jahr vielen von uns ein sehr langes – und zudem noch sonniges – Wochenende.
Der 1. Mai steht für mich vor allem für den Wert der Solidarität. Denn es ist doch so: Zwischen der oder dem einzelnen Beschäftigten und dem Unternehmen besteht immer ein Ungleichverhältnis, wenn es um Macht und Ressourcen geht. Es stehen eben nicht alle Räder still, wenn es nur ein einziger Arm so will.
Wenn man sich aber zusammenschließt, Schulter an Schulter steht und seine Forderungen klar macht, dann wird dieses Ungleichverhältnis aufgebrochen und es gibt Augenhöhe. Das ist die Idee von Gewerkschaften – und darum bin ich sehr stolz darauf, Gewerkschaftsmitglied zu sein. Und mache immer wieder Werbung, gerade auch bei Azubis, in die Gewerkschaft einzutreten.
Eine Freitagsposttradition ist, dass sie einmal im Jahr nicht am Freitag, sondern am Donnerstag in die Mailbox kommt. Aus Respekt vor Karfreitag finde ich, dass mein wöchentlicher politischer Diskussionsbeitrag da nicht so gut aufgehoben ist.
Für mich als evangelischer Christ ist der Karfreitag der höchste Feiertag – der hohe Tag – im Jahr. Und in unserer zum Glück pluralen und vielfältigen Gesellschaft, in der kein religiöses Bekenntnis in der Mehrheit ist, ist es immer wieder schön zu erleben, wieviel Respekt und Interesse es von allen an diesem Feiertag gibt.
Ihr glaubt gar nicht, wie sehr ich mich über die Einladung von Daniel gefreut habe, Euch diese 500. Freitagspost zu schreiben. Es ist erstens ein stolzes Jubiläum und zweitens eine wirklich angenehme Abwechslung, denn ich sitze zurzeit viel in Berlin und beteilige mich an den Koalitionsgesprächen für eine neue Bundesregierung. Was wir in Berlin machen gerade? Das wäre auf Hochdeutsch ein Roman, auf Kurpfälzisch geht es aber wie immer ganz knapp: Eine Menge „kenschtemol und detschemol“. Ich hoffe, wir schaffen eine optimale Basis, um die vielen großen Aufgaben und Probleme zu lösen, vor denen wir alle stehen. Unser Land hat es nötig!
Der rote Faden ist ein Geschenk der SPD Plankstadt an die Landtagsabgeordneten unseres Wahlkreises. Er wurde von Karl-Peter Wettstein an Rosa Grünstein und dann von meiner Vorgängerin 2016 an mich weitergegeben.
Steht der rote Faden für … fülle Ordner voll Rückfragen, Anfragen und Stress mit der Bahn und ihrem Lärmschutz, ihren Baumaßnahmen, ihren Bahnhoffahrstühlen und Fahrplanänderungen? Ja, ganz sicher.
Steht der rote Faden für … habe einen randvollen Terminkalender und enttäusche keinen Verein, bei dem Du zugesagt hast und versuche so viele Veranstaltungen wie nur denkbar wahrzunehmen? Ja, ganz sicher.
Steht der rote Faden für … sei für die Menschen da und gib ihnen die Sicherheit, dass Politiker nicht abgehoben sind, sondern man gemeinsam gute Lösungen findet, dass Dein Engagement, Deine Erfahrung und Deine Ehrlichkeit zu ihren Diensten ist und die Demokratie keine verkopfte Theorie, sondern ein greifbares Versprechen ist? Ja, das ist so.
Sich am Freitag nach dieser Bundestagswahl an Sie und Euch zu wenden fällt mir schwer. Die Niederlage vom 23. Februar ist bitter für unsere Partei: Das historisch schlechteste Ergebnis der SPD, der Verlust vieler Mandate für erfolgreiche und kluge Abgeordnete und eine Verdopplung der Stimmen für die in weiten Teilen rechtsextreme AfD. Wir haben eine Wahl verloren – nicht unsere Werte. Wir stehen für eine Demokratie, die Gerechtigkeit, Teilhabe und Sicherheit bietet, in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht – aber auch in der Innen- und in der Außenpolitik. Und das tun wir nicht abgehoben, sondern ganz nah an den Menschen und vor Ort.